24. März bis 7. Oktober 2018 |
Ausstellung im Schloss Weesenstein |
Bis zum Kriegsende diente das Schloss als sicherer Aufbewahrungsort. Es bot mit seinen bis zu vier Meter dicken Mauern zahlreichen Kulturschätzen ein sicheres Versteck. Der Kunstauslagerung gehen wir in unserer neuen Sonderausstellung »Bombensicher!« auf die Spur.
Geschichte zur Ausstellung
Das Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs Weltkrieges rückte bedrohlich nah an die deutschen Städte. Darum suchten die Verantwortlichen in Ministerien nach sicheren Orten, um vor allem Dresdner und zahlreiche andere Kunstschätze auszulagern. Ins Visier gerieten sächsische Burgen, Schlösser und Rittergüter. Im Schloss Weesenstein entstand – neben Stätten wie der Albrechtsburg Meissen und der Festung Königstein – eines der Hauptdepots.
VORBEREITUNG FÜR DIE KUNSTTRANSPORTE
Klimatische Schwankungen, natürliche Alterungsprozesse der verwendeten Materialien und mechanische Beschädigungen sind oft die Hauptursache für Schäden an Gemälden. Bevor die Kunstwerke nach Weesenstein gebracht werden konnten, mussten Maßnahmen getroffen werden, die eine sichere Einlagerung erlaubten. Diese waren:
- Einziehen feuerfester Fußböden,
- Anschaffen von Heizöfen
- Einlagerung von Holz zum Heizen
- Bau von Zisternen und Wasserleitungen
Vor allem die dickwandigen Säle der Burg mit bis zu vier Metern Mauerstärke galten als »bombensicher«. Nach und nach gelangten mehrere hunderte Kunstschätze aus Museen und von Privatpersonen nach Weesenstein, um sie vor den zerstörerischen Auswirkungen des Krieges zu schützen.
DER ALLTAG IM KRIEG
Während vor den Toren Weesensteins die Wirren des Kriegsgeschehens die Menschen beunruhigten, drehte sich im Schloss alles um wertvolle Kunstgüter. Besonders die akribische Dokumentation der Wachdienstordnung aber auch Umlagerungen restauratorischer Maßnahmen während der Kriegszeiten fallen besonders ins Auge.
Neben dem Wachpersonal und Depotmitarbeitern, fanden auch mehrere Flüchtlinge Schutz im Schloss. Zeitzeugen berichten in unserer Ausstellung interessante Geschichten. Museumsmitarbeiter schauten mit den Schlosskindern heimlich Gemälde an oder portraitieren die Schlossbewohner.
KRIEGSENDE
Nach Kriegsende machten sich systematisch Fachleute aus der Sowjetunion auf Trophäensuche in ganz Deutschland. In sogenannten Trophäenkommissionen zogen sie durchs Land und fanden schließlich auch die Kunstobjekte im Schloss Weesenstein. Zunächst wurden diese in ein Sammellager in Pillnitz gebracht und später nach Russland. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Leutnant Rabinowitsch der Roten Armee. Er erreichte mit dem 164. Bataillon der 1. Ukrainischen Front am 7. Mai 1945 Dresden. Er fand die »Sixtinische Madonna« im Großcottaer Eisenbahntunnel.
Veranstalter: Schloss Weesenstein
Ort: Schloss Weesenstein, Am Schlossberg 1, 01809 Müglitztal
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