Das Ende des Prager Frühlings 1968

31. Oktober bis 31. Dezember 2018 |
Ausstellung in der Gedenkstätte Bautzner Straße |

 

Im Jahr 1968 versuchten in der Tschechoslowakei die Reformer um Alexander Dubček dem Sozialismus ein »menschliches Antlitz« zu geben und leiteten einen weitreichenden Prozess der Demokratisierung ein. Er wurde von der gesamten Gesellschaft vorangetrieben und löste überall im Ostblock Hoffnung auf Veränderung aus. Der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes am 21. August 1968 setzte dieser Entwicklung ein gewaltsames Ende.

Die Bilder des Prager Frühlings und seiner Niederschlagung sind aus der europäischen Erinnerung an 1968 nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Aufnahmen sind zu Ikonen der internationalen Fotografiegeschichte geworden. Die Fotoausstellung zeigt die vielen Gesichter des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Aufbruchs in der Tschechoslowakei im Jahr 1968. Sie vermittelt einen visuellen Eindruck von der damals in der tschechoslowakischen Bevölkerung herrschenden Atmosphäre der Zuversicht und Hoffnung.

Die Erinnerung an den Prager Frühling wurde besonders nachhaltig durch die Bilder vom Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes am 21. August 1968 und von den Protesten der tschechoslowakischen Bevölkerung geprägt. Unter den Bedingungen der Okkupation gelangten die Aufnahmen tschechoslowakischer Fotografen oft auf abenteuerlichen Wegen ins Ausland und wurden damit zu eindrücklichen Zeugnissen für die gewaltsame Beendigung des tschechoslowakischen Experiments.

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten einer ganzen Reihe tschechischer und slowakischer Fotografen, u.a. von Vladimir Lammer, Dagmar Hochová-Reihardtová, Daniela Sýkorová, Jan Bartůšek, Miroslav Hucek, Václav Toužimský, Pavol Breier, Tibor Borský, die den gesellschaftlichen Wandel und kulturellen Aufbruch in der Tschechoslowakei in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre begleiteten und auch in der Zeit nach dem Einmarsch am 21. August 1968 fotografiert haben.

 

Ausstellungseröffnung am 30. Oktober 2018, 20 Uhr

Die Ausstellung in der Gedenkstätte wird eröffnet von Eva Reinöhlová, Stellvertreterin der Generalkonsulin der Tschechischen Republik in Dresden, die als Jugendliche den Prager Frühling erlebte.

Der Zeitzeuge Hartmut Henke hatte im Sommer 1968 sein Studium an der TU Dresden abgeschlossen und seine erste Stelle als junger Konstrukteur in Singwitz angetreten. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch in die Bundesrepublik fand er sich in der Untersuchungshaftanstalt an der Bautzner Straße wieder. Hier traf er auf Studenten der TU Dresden, die unter Eindruck des Prager Frühlings politische Flugblätter verteilt hatten und auf ihre Verurteilung warten.

 

Veranstalter:
Gedenkstätte Bautzner Straße in Kooperation mit dem Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Dresden im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage statt.

Veranstaltungsort:
Gedenkstätte Bautzner Straße, Bautzner Straße 112a, 01099 Dresden
Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen

(Text- und Bildquelle: Veranstalter)