Edewa

14. bis 28. März 2018 |
Ausstellung im Kunsthaus Dresden |

 

EDEWA, die Einkaufsgenossenschaft antirassistischen Widerstandes ist eine interaktive Wanderausstellung und ein Bildungsprojekt, initiiert durch die Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin Natasha Kelly. In Form eines postkolonialen Supermarktes bietet EDEWA die Möglichkeit, sich mit dem deutschen Kolonialismus zu beschäftigen. Supermärkte, die trivialer und gewöhnlicher kaum sein könnten und von Menschen aller gesellschaftlichen Zugehörigkeiten fast täglich besucht werden, spiegeln die Alltäglichkeit von Rassismen und Sexismen in Deutschland wider.

Diese sind eng mit der deutschen Kolonialgeschichte verknüpft. Gleichzeitig bietet die Wanderausstellung die Möglichkeit, antirassistischen und antisexistischen Widerstand einzelner Gruppen wahrnehmbar zu machen und die dazugehörigen Ungleichheitsverhältnisse zu hinterfragen.

Der Name EDEWA bezieht sich naheliegenderweise auf die bekannte Einkaufsgenossenschaft EDEKA, deren Firmenpolitik der Verwendung rassistischer  Fremdbezeichnungen in der Benennung von Lebensmitteln EDEWA als zu Beginn der Arbeit als wissenschaftliches Forschungsprojekt öffentlich kritisiert hatte. Die erste Edeka-Genossenschaft war 1898 entstanden, als sich 21 Kaufleute aus dem Deutschen Reich im Halleschen Torbezirk in Berlin zur Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin – kurz E. d. K. – zusammenschlossen.

Mit den Produkten in den eigenen Warenregalen, einem Audio-Guide, einem Angebot von Literatur zu Widerstands- und Emanzipationsbewegungen wirbt EDEWA für einen selbstbewußten und selbstbestimmten Umgang in der Überwindung des kolonialen Erbes und hilft gezielt, die Entstehung begrifflicher Rassismen in unserer Sprache zu verstehen und zur Entsorgung dieser Begriffe aus unserem Alltag und Denken auf selbstbestimmte und humorvolle Weise beizutragen.

Die Besucherinnen und Besucher sind dazu eingeladen, sich auf die historischen Kämpfe einzelner Feministinnen, wie zum Beispiel May Ayim, einzulassen, die historischen Verflechtungen von Kolonialwarenhandel, Kapitalismus und patriarchaler Unterdrückung kennenzulernen und ihnen auf Führungen im Dresdner Stadtraum sowie in einer eigenen Veranstaltungsreihe vom 13. bis zum 28. März vertiefend nachzugehen.

Eröffnung am Dienstag, 13. März 2018, 19 Uhr.

 

Veranstalter:
Kunsthaus Dresden in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Dresden und DRESDENpostkolonial, VVN BdA Region Dresden, Dresden für Alle und der RLS Sachsen mit Unterstützung von Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, initiiert von Mareike Fritz.

Ort:
Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8, 01097 Dresden

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag 14–19 Uhr
Freitag bis Sonntag 11–19 Uhr
Montag geschlossen
Der Eintritt ist frei.

Im Rahmen der Wanderausstellung werden Schulprojekttage für die Klassen 8 bis 13 angeboten.
Weitere Informationen unter:

www.sachsen.rosalux.de, Tel.: 0351/8040302, info@rosalux-sachsen.de

Hinweise zur Veranstaltungsreihe

(Text- und Bildquelle: Veranstalter | Foto: © K. Hoffmann)